2. Internationales Leichtathletik-Sparkassen-Meeting Haldensleben | Juli 2012

Semenya vielleicht in Haldensleben?


Jeder Sportfreund ist glücklich, wenn die Läufer schnelle Zeiten bei Wettkämpfen erzielen. Hartmut Baethge denkt heimlich etwas anders. Denn ein missglückter Wettkampf in Bottrop (6.7.) könnte für Haldensleben bedeuten, dass eine Weltklasse-800-Meter-Läuferin am 15. Juli ins Waldstadion kommt: Caster Semenya.
Die 21-jährige Südafrikanerin ist für die Olympischen Spiele in London (27.7.-12.8.) nominiert. Ihr Trainer Michael Seme ist zuversichtlich, dass sein Schützling die zwei Stadionrunden wieder mit schnellen Zeiten laufen wird. Sollte die Generalprobe in Bottrop (Ruhrgebiet) nicht gelingen, will sie in Haldensleben erneut ihre Form testen. Das wäre ein echter Kracher für die Börde, denn Semenya war mit 18 Jahren Weltmeisterin in Berlin (2009) und gewann im letzten Jahr WM-Silber in Daegu. Nun bestehen natürlich berechtigte Hoffnungen auf eine erste Medaille bei Olympia.
„Zwei Herzen schlagen in meiner Brust“, meint Meetingdirektor Hartmut Baethge schmunzelnd: „Ich wünsche Semenya natürlich einen guten Wettkampf in Bottrop, aber wäre auch nicht unglücklich, wenn´s anders wäre…“ Die Südafrikanerin gilt als heiße Kandidatin für eine Olympiamedaille. Der Start im Haldensleber Waldstadion wäre sensationell und lässt bereits gut zwei Wochen vor dem Wettkampf am 15. Juli auf spannende Wettkämpfe und Top-Besetzungen hoffen.
Am Rande: Spektakulär war ihr Fall nach der WM in Berlin. 2009 war die Südafrikanerin wegen Zweifeln an ihrem Geschlecht in die Schlagzeilen geraten. Sie musste anschließend eine entwürdigende Diskussion über ihr Geschlecht ertragen. Junge oder Mädchen? Semenya wurde fast ein Jahr für Wettkämpfe gesperrt, weil erhöhte Androgenwerte gemessen wurden, doch sie ist rehabilitiert und als Weltklasseläuferin erfolgreich. Um einen zweiten Fall Semenya zu verhindern, soll es bei Olympia 2012 Geschlechtertests geben - anonym.